Inhalt der Website:: La Lupa ist anders. Wenn die in Zürich lebende Tessinerin italienische Lieder oder Gedichte singt, taucht sie in die Ozeane der Gefühle ein - und mit ihr das Publikum. Was heisst singen: La Lupa erleidet die melancholisch-tragischen Texte. Dann trägt ihr Vortrag Brecht'sche Züge. Doch wo echter Witz vor (fast) nichts haltmacht, darf Tragik komisch werden, Frivolität ergreifend.
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"Bin ich vielleicht ein Männerschreck?", fragt La Lupa lachend, als wir darüber diskutieren, warum sich ihr Publikum in der Regel mehrheitlich aus Frauen zusammensetzt. Doch alles schön der Reihe nach.
La Lupa, geborene Marconi aus dem tessinischen Onsernone-Tal, ist eine aussergewöhnliche Frau. Wenn die seit Jahren in Zürich lebende Tessinerin irgendwo ihre italienischen Lieder zelebriert, taucht sie regelmässig in einen Ozean der Gefühle ein - und, das ist ihre ausgeprägte Begabung, sie zieht das Publikum magisch mit. Emotionen werden freigesetzt, und dann hat - wie im wirklichen Leben - überschäumende Lust neben stiller Trauer Platz und einladende Weiblichkeit neben ernster Zurückhaltung. Ihr Erfolgskonzept heisst schlicht Ehrlichkeit, und sie lässt sich vom subversiv-optimistischen Satz leiten: "Heute könnte mein letzter Tag sein!" La Lupa vermutet nun selbst, dass Männer ein Quentchen mehr Mühe haben als Frauen, auf diese Emotionsebenen einzusteigen. </>
In der Wohnung der Künstlerin an Zürichs Weinbergstrasse dominiert fröhliche Farbigkeit.
Lupas Markenzeichen ist ihre riesige Auswahl an wundervoll witzig-schrägen Hüten und ihre bunt wallenden Kleider. Dieses Kostümfest korrespondiert herrlich mit dem Beruf und dem Namen ihres Mannes, der einerseits als Bankangestellter arbeitet und andererseits Herz heisst; Markus Herz. Die Sängerin gesteht herzhaft: "Irgendwie war das Fügung, dieser so gut zu mir passende Name kann wie zugeflogen."
Die temperamentvolle La Lupa ist ein Ein-Frau-Unternehmen. Alles macht sie allein: vom Entwerfen der Plakate bis zum Tippen der Einladungsbriefe an Medien und Gäste, von der Inserataufgabe bis zur Berechnung des finanziellen Risikos ihrer Produktionen: "Doch, doch, ich würde einen Manager nehmen, der auch gute Beziehungen ins Ausland hat und bereit ist, meine Art von Kunst richtig anzubieten. Das grosse Geld kann er dabei allerdings nicht verdienen. Wo ich auftrete, spielt eigentlich keine Rolle, ob im Kleintheater oder auf einem Schiff, wichtig ist einzig, der Raum muss schön sein. Ich singe und erzähle immer ohne Verstärkeranlage, was viele Leute ausserordentlich schätzen, weil es heute ungewöhnlich ist.
Während eines Auftritts stellt man fest: La Lupa ist, was sie singt, ihr Leib wird Lied. Sie singt beseelt, mit einer Inbrust und einem Glauben an die Kraft ihrer Stimme, dass selbst ihr die Tränen kommen, wenn es traurig wird: "Jaja, ich bin sehr sentimental und versuche immer mit dem Herzen zu verstehen."
Apropos verstehen. Es ist keine Übertreibung, auch wer kein Italienisch versteht, versteht La Lupa gleichwohl. Gestik, Mimik und Tonmodulationen helfen mit, die canzoni der singenden Erzählerin zu begreifen.
Im Moment bietet sie drei aktuelle Programme an: Einmal ihr Soloprojekt "Volo e mi ricordo" (Im Flug erinnere ich mich), mit Liedern, Gedichten und Texten. Zum ersten Mal steht die Tessinerin ganz allein ohne musikalische Begleitung auf der Bühne. Geht es um den alten Menschentraum vom Fliegen?
La Lupa bleibt auf der Erde, lässt stattdessen die Vögel aufsteigen. Auf der Reise durch's Leben sei letztlich jeder allein, erklärt sie. "Ich verlass mich auf die Vögel, die sich frei und unbeschwert in die Lüfte schwingen", und dabei fordert sie uns alle zum Fliegen auf. Das zweite Programm "Mit zärtlichem Wahnsinn" ist eine Begegnung von La Lupa mit dem Tessiner Dichter Alberto Nessi, und das dritte Spektakel heisst "Canto alla Luna", eine Hommage an den Mond, wo die Sängerin von der berühmten Jazzpianistin Iréne Schweizer begleitet wird.
Auf die Frage, woher sie ihr profundes Allgemeinwissen habe, antwortet La Lupa charmant: "Ganz einfach, ich habe immer gescheite Leute ausgefragt und von ihren Antworten profitiert!"
Arbeit
Denke sofort an all jene Menschen, die ein Leben lang schuften; in einem Beruf, den sie nicht mögen, und die dann verfrüht sterben.
Familie
Wollte bewusst nie Kinder. Meine Mutter und meinen Mann liebe ich sehr. Meine Freunde sind meine Familie.
Sport
Habe keinen Zugang; bin unsportlich. Weiss aber, das mein Mann sehr gerne Sportsendungen anschaut.
Heimat
Zürich ist meine Stadt. Hier fühle ich mich wohl. Und dann natürlich im Onsernone-Tal, im Tessin. Dort liebe ich die Natur, die Steine, die Bäume und fühle mich selbst als Teil davon
Geld
Habe ich zu wenig. Meine Programme kann man nicht kommerziell ausschlachten. Bin eine schlechte Verkäuferin.
Freizeit
Freizeit und Arbeit sind nahtlos verknüpft. Ich fühle mich frei bei der intensivsten Arbeit.
Bahn
Absoluter Bahn-Fan. Habe kein Auto. Die Bahn ist meine "Freihandelszone" zum Arbeiten, Schlafen, Denken und Reflektieren. Bin zu Hause im Zug.